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Kunstwettbwerb des Münzenbergforum im Bereich Foto,Film und Collage

Frist: Freitag, 05. August 2022

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Der Kunstwettbewerb des Münzenberg Forums mit seinen drei Kategorien Fotografie, Film und Collage geht in das siebte Jahr. 2022 lautet das Motto: „Lassen wir uns nicht schrecken durch die Ungunst äußerer Umstände, haben wir für alle Schwierigkeiten nur eine Antwort: Erst recht!“ Dies sind die Schlussworte aus Clara Zetkins Abschiedsbrief von der sozialdemokratischen Frauen-Zeitschrift „Die Gleichheit“. Es war ihre klare Haltung gegen den Ersten Weltkrieg, der sie 1917 den Posten als Chefredakteurin kostete. Diesen hatte sie seit 1892 inne und entwickelte das SPD-Blatt im Kampf um die Gleichstellung der Frauen, für soziale Gerechtigkeit und internationale Solidarität zu einem zentralen Organ der proletarischen Frauenbewegung. Beträgt die Auflage der zweiwöchentlich erscheinende Zeitung anfangs nur wenige Tausend Stück, so steigt sie zu Beginn des Ersten Weltkriegs auf über 125.000. 1910 schlägt Clara Zetkin auf der zweiten „Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz“ in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vor, der schon im kommenden Jahr in vielen europäischen Ländern zelebriert wurde und bis heute ein zentraler Bezugspunkt der feministischen Bewegungen in der ganzen Welt ist. Nach dem Ersten Weltkrieg fand Zetkin erst in der abgespaltenen USPD, später in der KPD eine neue Heimat. Sie wurde Reichstagsabgeordnete, organisierte als Präsidentin der Internationale Arbeiterhilfe (IAH) zahlreiche Solidaritätsaktionen, redigierte parteinahe Frauenzeitschriften und war aktiv in diversen Frauenverbänden. Von zunehmender Krankheit gezeichnet, musste sie den Aufstieg der NSDAP mit ansehen. 1932 eröffnete sie als Alterspräsidentin die konstituierende Sitzung des Reichstags. Eindringlich warnte sie vor dem erstarkenden Faschismus und plädierte für einen breiten Widerstand, hinter dem Ideologische Trennungen zurücktreten sollten. Sie starb im Jahr darauf im russischen Exil. Clara Zetkin wurde 1857 – vor 165 Jahren – geboren. Sie durchlebte Krieg, Repressionen, Armut, den Zerfall alter Ordnungen, mächtige soziale Bewegungen, Hoffnung und Scheitern. In den Wirrungen ihrer Zeit blieb sie sich treu. Ihr Blick richtete sich nach vorne, trotz aller Schwierigkeiten, allen Katastrophen, allem Unheil.

Das MÜNZENBERG FORUM BERLIN erwartet in den einzelnen Kategorien Einsendungen, die sich mit den jeweiligen Stilmitteln im Kontext des Themas mit heutigen gesellschaftspolitischen Verhältnissen und Entwicklungen auseinandersetzen. Einsendeschluss für alle drei Kategorien ist der 05. August 2022. Wir vergeben in jeder Kategorie ein Preisgeld von bis zu 5.000 €, über dessen Aufteilung eine Jury entscheidet. Die Arbeiten aller Preisträger*innen zeigen wir in einer Ausstellung vom 30. September 2022 bis zum 31. Oktober 2022, im Foyer des FMP1 (Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin). Zusätzlich werden die Beiträge der Gewinner*innen auf der Internetseite, sowie in den Social-Media-Kanälen des MÜNZENBERG FORUMS BERLIN und in einer Beilage zur Dokumentation publiziert.